Der Mittelpunkt Deutschlands wurde 1990 durch Dr. Finger (Dresden) und Dr. Fröge (Göttingen) bestimmt und vermessen. Unter Verwendung der offiziellen geographischen Koordinaten für die äußersten Grenzpunkte der damaligen BRD und der DDR in den statistischen Jahrbüchern von 1989 wurde er mit den mittleren geographischen Koordinaten 51 Grad 10 Minuten nördlicher Breite und 10 Grad 27 Minuten östlich von Greenwich ermittelt. Dieser Punkt befindet sich etwa 500 Meter nördlich von Niederdorla und 1.000 Meter östlich vom ehemaligen Bahnhof Oberdorla.
Am 26.Februar.1991 wurde hier eine 12 Meter hohe und ca. 60 Jahre alte Kaiserlinde als Wahrzeichen für die Mitte Deutschlands gepflanzt. Daneben liegt ein 5 Tonnen schwerer Basaltblock, der von der Stadt Herbstein (im Vogelsbergkreis) dem ehemaligen physikalischen Mittelpunkt der BRD - anlässlich des Tages der deutschen Einheit 1992 gestiftet wurde.
Die Ausgrabung eines Opfermoores
Seit 1947 wurde im Ried zwischen Ober- und Niederdorla Torf abgebaut. Dabei fand man vereinzelt Schädel und urgeschichtliche Scherben. Nach intensiver Grabung entdeckte man eine Opferstätte, deren Funde 1.000 Jahre Kultgeschichte erbrachten.
Ein Teil der Funde ist im Ausstellungsgebäude, das im Jahre 1992 eröffnet wurde, zu besichtigen.
Das nachgebaute germanisch-frühdeutsche Dorf mit Opferstätten
Nicht weit vom Opfermoor (Mahlindenfeld) fanden Archäologen eine prähistorische Siedlung. Es ist die größte untersuchte archäologische Wohnstätte Thüringens. Die Funde belegen, dass die Siedlung bereits v.Chr. begann und bis zum 13. JH. ununterbrochen bewohnt wurde. Einige germanische Häuser wurden am Seeheiligtum im Maßstab 1:1 nachgebaut.
Öffnungszeiten Museum und Freigelände:
täglich von 10.00 - 18.00 Uhr
Führungen durch Museum und Freigelände nach telefonischer Vereinbarung
Information
Seit dem 25. Juli 2002 trägt der "Shuttle 006" der Erfurter Industriebahn (EIB) die unübersehbare Aufschrift "Unstrut-Hainich-Kreis - Mittelpunkt Deutschlands".