Was ist neu?
- Aus dem bisherigen Fachdienst IT werden die Bereiche Digitalisierung und Fachverfahrensbetreuung herausgelöst und als eigene Teams geführt.
- Das Team Zentrale Steuerungsunterstützung (ZSU) mit den thematischen Schwerpunkten Prozess- und Projektmanagement wechselt aus dem Bereich des Landrates in den neuen Fachbereich.
- Dem Fachbereich IV werden außerdem die Stabsstellen IT-Sicherheitsbeauftragter und Datenschutzbeauftragter zugeordnet.
Der Fachbereich IV gliedert sich damit in den Fachdienst Informationstechnik sowie die drei Teams ZSU, Digitalisierung und Fachverfahrensbetreuung.
Ziel der Neuaufstellung ist es, die Digitalisierung im Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis ganzheitlich zu denken, Projekte besser zu steuern, Verfahren zu optimieren sowie Bürgerinnen, Bürger und Mitarbeitende noch gezielter bei dem Prozess zu begleiten.
Benjamin Fricke ist nun seit wenigen Wochen in seiner neuen Rolle als Fachbereichsleiter im Landratsamt angekommen. Höchste Zeit für ein Gespräch: Wie ist der Start gelungen, wie sieht er seine neue Aufgabe, und was hat er vor? Im folgenden Interview gibt Benjamin Fricke Einblick.
Bitte stellen Sie sich kurz vor: Wer sind Sie, wo kommen Sie her?
Hallo, mein Name ist Benjamin Fricke und ich komme aus dem schönen Urbach (Unstruttal).
Welche beruflichen Stationen haben Sie bisher durchlaufen?
Mein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration bei der Stadtverwaltung in Frankfurt am Main. Im Anschluss war ich dort in den Bereichen IT-Administration und IT-Projektmanagement tätig. Später durfte ich für die Stadtverwaltung Frankfurt die Aus- und Weiterbildung in den Bereichen IT und Digitalisierung mitgestalten und den Bereich Datenschutz und Informationssicherheit unterstützen. Nebenberuflich habe ich unter anderem für den Hessischen Verwaltungsschulverbund an den Standorten Wiesbaden und Frankfurt doziert und bin als Prüfer in der Aus- und Weiterbildung bei der IHK Frankfurt am Main tätig gewesen.
Was hat Sie motiviert, die Leitung des Fachbereichs Digitalisierung und Informationstechnik zu übernehmen?
Zunächst einmal war ich auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung in Heimatnähe. Gestaltungs- und Führungsverantwortung sind mir bei einem Job sehr wichtig – ich möchte konkreten Einfluss auf die Zukunft meines zukünftigen Arbeitgebers nehmen können. In der „Digitalen Transformation“ sehe ich eine sinnstiftende und zukunftsorientierte Tätigkeit mit einem hohen gesellschaftlichen Nutzen. Als ich dann bei Instagram über die Ausschreibung gestolpert bin, dachte ich: Das ist es!
Der Fachbereich umfasst viele wichtige Themenfelder – vom IT-Sicherheits- und Datenschutzmanagement über Digitalisierung bis zur Fachverfahrensbetreuung. Wie würden Sie Ihr Aufgabenprofil in kurzen Worten beschreiben?
Mein Aufgabenprofil lässt sich als Schnittstelle zwischen Technik, IT-Sicherheit und Organisation beschreiben. Mein Team und ich unterstützen die digitale Weiterentwicklung von Prozessen und IT-Systemen mit dem Ziel, unsere Sicherheit, Effizienz und Anwenderfreundlichkeit kontinuierlich zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben.
Wie groß ist Ihr Team?
Aktuell sind wir ca. 30 Mitarbeitende. Das sind noch nicht ganz so viel wie in anderen Fachbereichen – ideal um „rein zu kommen“ und in die Zusammenarbeit zu finden.
Wo sehen Sie die größten Chancen und Herausforderungen für die Digitalisierung in der Kreisverwaltung?
Die größten Chancen sehe ich in der Effizienzsteigerung, der höheren Bürgerzufriedenheit und der besseren Zusammenarbeit sowohl in- als auch extern. Durch optimierte Prozesse können knappe Ressourcen gezielt eingesetzt und bestehende Abläufe beschleunigt werden. Gleichzeitig ermöglichen Digitale Angebote mehr Transparenz und Flexibilität für Bürgerinnen und Bürger.
Die größten Herausforderungen sehe ich in der Veränderungsbereitschaft - sowohl der Bürgerinnen und Bürger als auch unserer eigenen. Die knappen finanziellen und personellen Ressourcen sind zusätzliche Hindernisse, welche wir überwinden werden müssen und bei aller Dynamik, welche ja auch durch technologische Entwicklungen getrieben ist, dürfen Mitarbeitende sowie Bürgerinnen und Bürger nicht auf der Strecke bleiben oder überfordert werden. Aber das werden wir schaffen – da bin ich optimistisch!
Welche Digitalisierungsprojekte stehen im Unstrut-Hainich-Kreis aktuell im Vordergrund?
Um ehrlich zu sein, konnte ich mir in den ersten zwei Wochen noch keinen kompletten Überblick über alle laufenden Digitalisierungs-Projekte verschaffen. Die Einführung einer neuen Finanzsoftware oder die Umsetzung des Online-Zugangssetztes sind mit Sicherheit größere Vorhaben, aber wir sollten die Digitalisierung nicht als reine IT-Projekte, sondern als ganzheitlichen Veränderungsprozess der Organisation verstehen.
Was möchten Sie kurz-, mittel- und langfristig im Fachbereich erreichen?
Ich möchte mich zunächst schnell in die bestehenden Strukturen und Prozesse einarbeiten, in aktuellen Projekten Verantwortung übernehmen sowie erste Optimierungspotenziale identifizieren und umsetzen. Dabei ist mir eine enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen sowie eine transparente Kommunikation wichtig.
Im Anschluss wird die Entwicklung einer Digitalstrategie im Fokus stehen. Wie setzen wir in unserer Verwaltung eine kontinuierliche Standardisierung und Automatisierung von Abläufen sowie die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit um? Welche Ressourcen brauchen wir dafür und wie stellen wir diese bereit? Wie berücksichtigen wir die Themen Datenschutz und Informationssicherheit bei der Umsetzung? All das sind Fragen, welche wir uns stellen werden müssen.
Langfristig möchte ich versuchen, uns „vor die Welle“ zu bekommen, auch wenn das ein ambitioniertes Ziel zu sein scheint. Ich möchte dazu beitragen, dass wir nicht nur technisch auf dem neuesten Stand sind, sondern auch organisatorisch und kulturell den zukünftigen Herausforderungen des Digitalen Wandels gegenüber gut aufgestellt sind.
Was reizt Sie persönlich besonders am Thema Digitalisierung?
Mich reizt an der Digitalisierung besonders die Möglichkeit, aktiv Veränderungen mitzugestalten und spürbare Verbesserungen für Menschen zu erreichen. Digitalisierung bedeutet für mich nicht nur Technik, sondern vor allem die Chance, Prozesse intelligenter, effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten.
Haben Sie ein Motto oder eine Leitlinie, die Sie in Ihrer Arbeit begleitet?
Ein Leitsatz, der mich in meiner Arbeit begleitet, ist: „Veränderung beginnt dort, wo man bereit ist, gewohnte Wege zu hinterfragen.“
Gerade im Kontext der Digitalisierung ist es wichtig, offen für Neues zu sein, Prozesse kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig praktikable, sichere Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Für mich bedeutet das, Innovation mit Verantwortungsbewusstsein und Umsetzungsstärke zu verbinden – auch wenn das manchmal für alle Beteiligten ein Kraftakt ist.
Wie war Ihr Start im Amt, was ist Ihr erster Eindruck?
Mein Start im Amt war sehr positiv. Ich wurde von den Kolleginnen und Kollegen offen aufgenommen und konnte schnell erste Einblicke in die vielfältigen Themen des Fachbereichs gewinnen. Besonders beindruckt hat mich dabei die Kollegialität und die Bereitschaft der Zusammenarbeit über die Grenzen des eigenen Fachbereichs hinaus. Auf jeden Fall lässt der Terminkalender schon erahnen – langweilig wird es nicht!