Ein großer Treiber für den Wandel ist das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz (SaubFahrzeugBeschG), das öffentliche Aufgabenträger verpflichtet, in bestimmten Zeiträumen definierte Quoten an „sauberen“ und „emissionsfreien“ Fahrzeugen zu erfüllen. Der Verkehrssektor gehört weiterhin zu den größten Verursachern von CO₂-Emissionen. Eine Verkehrswende hin zu alternativen Antrieben ist daher ein wichtiger Schritt und trägt zu einem attraktiveren ÖPNV bei. Ob Busse, Müllfahrzeuge oder weitere kommunale Nutzfahrzeuge – Antriebstechnologien wie Elektro oder Wasserstoff stehen für mehr Komfort, Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit.
Nach einem Impulsvortrag zum Thema „Wasserstoff“ im vergangenen Jahr machten sich Herr Oppermann, Geschäftsführer der Regionalbus GmbH, Frau Mülverstedt, Geschäftsführerin des Abfallwirtschaftsbetriebes, Felix Freitag, Klimaschutzmanager im Landratsamt, Dr.-Ing. Tobias Wätzel, Projektmanager für Power-to-Gas bei BOREAS, sowie Landrat Thomas Ahke persönlich ein Bild von der praktischen Umsetzung – bei der Stadtwirtschaft Weimar GmbH (SWG).
Vor Ort erhielten die Gäste einen umfassenden Einblick in die neue Wasserstoff-Infrastruktur, die die Stadtwirtschaft Weimar GmbH im November 2023 auf ihrem Gelände in Betrieb genommen hat. Diese umfasst drei Wasserstoffbusse, eine eigene Wasserstofftankstelle sowie eine speziell eingerichtete Wasserstoff-Werkstatt. Das zukunftsweisende Projekt wurde mit rund 80 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über den Freistaat Thüringen gefördert.
Im Rahmen einer Führung über das Betriebsgelände tauschten sich die Teilnehmenden intensiv mit den Verantwortlichen über die Vor- und Nachteile der Wasserstofftechnologie aus. „Wenn wir eine neue Infrastruktur für die Regionalbus GmbH schaffen, dann ist es der einzig logische Schritt, diese neue Infrastruktur auch für unseren Abfallwirtschaftsbetrieb in Betracht zu ziehen. Ich bin dankbar, dass wir uns diese Technologie vor Ort anschauen konnten“, betonte Landrat Thomas Ahke.
Im Anschluss an den Besuch stand für die Delegation fest: Es braucht keine Entweder-oder-Lösung – sondern einen Mix aus Elektro- und Wasserstoffantrieb. „Beim Besuch in Weimar hat sich für uns herauskristallisiert, dass es nicht den einen Energieträger für die Zukunft gibt“, so Landrat Ahke weiter.
Als konkreter nächster Schritt wurde beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Ziel ist es, die technische, organisatorische und finanzielle Umsetzbarkeit eines vergleichbaren Wasserstoffprojekts im Unstrut-Hainich-Kreis zu prüfen.
Fazit: Der Besuch in Weimar war ein wichtiger Schritt hin zu einem modernen, klimafreundlichen ÖPNV der Zukunft im Unstrut-Hainich-Kreis.